Ziel des Tanzprojektes „Bewegte Interaktion“ war es, individuelle Geschichten mittels Bewegung in eine Erzählform zu gießen, durch die Publikum und Tänzer fernab von kulturellen Kontexten und Sprachwelten unmittelbar miteinander in Beziehung treten können. Gearbeitet wurde mit männlichen Geflüchteten aus Afghanistan und Syrien, die aus 100 Interessenten in zweitägigen Auditions ausgewählt wurden. Als zentraler Teil des Projekts galten die regelmäßigen Proben und der kreative Entwicklungsprozess selbst, da viele der Tänzer aus islamischen Ländern stammen, in denen Tanz keine erlaubte Ausdrucksmöglichkeit darstellt. Umso interessanter waren die damit initiieren Prozesse der Öffnung aller Beteiligten auf verschiedenen Ebenen:
(…) nicht nur Bewegte Interaktion für den tänzerischen Kontakt zu anderen Menschen, auch für neue Impulse und Denkweisen
Sayed Labib; bewegteinteratkion.com
In erster Linie sah sich das Projekt als professionelles Tanzprojekt und weniger als soziales Vorhaben an. Denn an die Stelle des Integrationsbegriffs trat jener der interaktiven Kommunikation, durch die
Gemeinsamkeiten gefunden und Differenzen verstanden werden. Die Teilnehmer lernen die europäische Kultur durch die Kunst kennen, indem sie gleich ein Teil der europäischen Kunst werden
Labib; bewegteinteraktion.com
Eine unverzichtbare Perspektive auf das „Wie“ gesellschaftlichen Aufeinander-Zugehens vor dem Hintergrund globaler Migrationsbewegungen und den damit für alle Beteiligten einhergehenden Herausforderungen.