Happy Akegbeleye & Petja Dimitrova

Naija Akatarians II. Die nigerianische Diaspora in Wien und ihr Beitrag die österreichische Gesellschaft zu verstehen.

zeichnung mit viele hände die haare flechten.

”I don dey stay Vienna for almost twenty years now and up till today it remains highly repressive. But I go stay to change am.” …“Yes ooh, and our children and next generation are way more active. Dem wan get their place for every areas for this society. We go always dey strong.“

In der Ausstellung Naija Akatarians II erzählen Afro-Österreicher:innen aus unterschiedlichen Perspektiven und Generationen über geteilte Erfahrungen des Ankommens und Daseins, über Ausgrenzung und Rassismus, über Selbstorganisation, Ermächtigung und vieles mehr. Neben der Ausstellung erscheint eine „Graphic Novel“, die, die vielfältigen Erfahrungen, über die in den zahlreichen Interviews gesprochen wird, zusammenfasst. Diese Geschichten vom und über das Leben Schwarzer Menschen in Österreich, stellen – als Teil der Geschichte Österreichs – eine aktuelle Bestandsaufnahme dar.  Sie bezeichnen und markieren eine Gegenwart, in der Anti-Schwarzer-Rassismus tief in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz, in der Schule, in der Verwaltung, in den Reihen der Polizei, in der Justiz und an unzähligen anderen Positionen verankert ist. Die Erfahrungen und Erzählungen der befragten Schwarzen Kinder, Jugendlichen, Frauen, Männer, Pensionist:innen, Arbeiter:innen, Künstler:innen, Sportler:innen, queeren Menschen, Familien oder Communities verweisen sehr klar und deutlich auf demokratische Defizite, bezüglich Rechtsstaatlichkeit oder Respekt der Würde von Migrantin:innen in Österreich.  Sie machen bestimmte, spezifische Gewaltstrukturen der Mehrheitsgesellschaft sichtbar, aber auch Widersprüche und Ambivalenzen im eigenen Handeln oder in der Haltung der Communities. Ein zentrales Element im Projekt sind Zeichnungen, die einerseits das Erzählte bebildern und andererseits nach einer Zukunft fragen, die nach einem inklusiven und transkulturellen Österreich sucht, jenseits von Gewalt, Ausbeutung und Diskriminierung und für ein gutes Leben für alle die Hier leben (wollen).

Naija Akatarians II ist ein Nachfolgeprojekt von Naija Akatarians. Nigerian Migrants in Vienna since the 1960s. (SHIFT 2016) und erforscht durch künstlerische Mittel die Migrationsgeschichte/n von Nigerianer:innen in Österreich. Mehr dazu unter naijaakatarians.wordpress.com

Eine Ausstellung, illustrierte Publikation und Veranstaltungen an migrantisierten Orten in Wien, 2024.

Ausstellungseröffnung: Mo 12.02. 2024 um 19:00 Uhr

Ausstellungsdauer: 13.02. bis 01.09.2024

Öffungszeiten: Mo. bis Sa. 11 bis 18 Uhr

Adresse: Kings Barbing Salon, Wimbergergasse 8, 1070 Wien

Ausstellungsführung nach Terminvereinbarung an: afromigration@gmx.at

Ein Projekt von Petja Dimitrova und Happy Akegbeleye

Team

Petja Dimitrova ist bildende Künstlerin und Aktivistin, lebt seit 1994 in Wien. Ihr Praxis ist an der Schnittstelle von bildenden Kunst, Kuratieren, Bildungabeit und Aktivismus angesiedelt. Sie lehrt an der Akademie der bildenden Künste Wien. Von 2011 bis 2014 war sie künstlerische Leitung und Geschäftsführung des Festivals WIENWOCHE (zusammen mit Can Gülcü und Radostina Patulova). 2005 bis 2014 Vorstandsmitglied und Vorsitzende der IG Bildende Kunst. Mitglied der Netzwerk Kritische Migrationsforschung und Grenzregime. Mitherausgeberin von der Bücher: Migrationsskizzen, Postkoloniale Verstrickungen, antirassistische Baustellen sowie Regime. Wie Dominanz organisiert und Ausdruck formalisiert wird. Mitinitiatorin der Initiative 1.März – Transnationaler Migrant_innenstreik. Zahlreiche Ausstellungen, Publikationen, Podiumsdiskussionen u.a.

Happy Akegbeleye wurde im Delta State, Nigeria geboren. Lebt seit 2004 in Wien, viele Jahre als Asylwerber, mittlerweile österreichischer Staatsbürger. Er ist Arbeiter und community Organizer, aktiv in kultur- und sport- Projekten der nigerianischen community in Wien. Er war aktiv in der Flüchtlingsprotestbewegung in Wien 2012-13 und in planet-10 einer queer-feministischen und antirassistischen Plattform in Wien. Er war Fußballspieler in FC Sans Papiers, FC NAFA, SV Vorwärts Brigittenau und FC Wiener Linien.