In dem weitläufigen Gelände des Nordwestbahnhofs mit seinen scheinbar verödenden Hallen und Rampen und den sich bereits der Re-naturalisierung unterwerfenden Eisenbahn- und Industrie-Brachen werden bis heute immer noch Güter umgeschlagen. Der Rückgang des Umsatzes und der Rückzug einiger Unternehmen hat dabei Möglichkeiten für neue interessante „Zwischennutzungen“ eröffnet.
Basierend auf dem Projekt „Stadt in Bewegung“, einer Sammlung von hinterlassenen Objekten und Erzählungen hier tätiger Unternehmen und außergewöhnlicher Menschen, die von Tracing Spaces vor Ort zusammengetragen wurden, haben wir uns auf eine Abenteuerfahrt durch das Logistik-Gelände begeben. Die Besucher:innen wurden dabei wie Stückgut auf LKW, Gabelstapler und Güterzug durch den Bahnhof bewegt und immer wieder umgeladen. Begleitet von Spieler:innen des Theater im Bahnhof und mobilisierten Artefakten aus der o.a. Sammlung haben ehemalige und derzeitige am Areal Beschäftigte sowie Bewohner:innen aus der Umgebung lustvoll das Leben und Treiben auf diesem unbekannten, unscheinbaren, aber hoch spannenden Areal performativ in Erinnerung gerufen.
Ziel war es, den Besucher:innen Einblick in die wechselvolle Geschichte des spannenden Güterbahnhof-Areals – als wichtige „Hinterbühne“ zur Versorgung der Stadt – zu geben, das schon sehr bald einem neuen Stadtentwicklungs-Gebiet weichen wird müssen. Dies gelang insbesondere über die involvierten Amateur-Schauspieler:innen, die ihr spezifisches Wissen über die eigene Lebens- und Arbeitswelt geteilt haben.
Programmblock 1: 27. – 30. August 2019
Programmblock 2: 13. – 14. September 2019
Wien Nordwestbahnhof, Taborstraße 95, 1200 Wien