„Unter der Kurve“ ist ein Spiel im öffentlichen Raum. Es beschäftigt sich damit, wie Prognosen, Statistiken und Formen der digitalen Datenerfassung Einfluss auf unseren Alltag nehmen und unsere Gesellschaft abbilden und steuern. Die Corona-Krise hat ein breites gesellschaftliches Bewusstsein darüber erzeugt, in welchem Ausmaß unser Leben von Daten, Algorithmen und Diagrammen bestimmt wird. Worüber uns aber die täglich kolportierten statistischen Kurven im Unklaren lassen, ist die Frage, wie die Daten erhoben werden, wer über ihre Interpretation entscheidet und zu wessen Nutzen. „Unter der Kurve“ ist angesiedelt zwischen partizipativer Performance und „serious game“ mit dem Anliegen, Lernen durch Spielen zu erzielen. Es macht persönlich erlebbar, wie wichtig Daten in der Organisation des Alltags geworden sind. Vor allem zeigt Unter der Kurve auf, wie unterschiedlich dieselben Daten je nach Kontext und Agenda ausgewertet werden und welche Konsequenzen dies hat. Daten sind nicht objektive, neutrale Zustandsbeschreibungen, sondern Teil einer sozialen Agenda, die auch hinterfragt und verändert werden kann.
