Was bedeutet es heute zu „ruhen“? Glauben wir überhaupt, das Recht zu haben, faul zu sein? Der kapitalistische Kontext, in dem wir leben, ist ein ständiger Existenzkampf und das Bemühen um die Befriedigung unserer Grundbedürfnisse, nimmt uns das Recht auf Ruhe und Erholung. Eines dieser Bedürfnisse ist von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Der Umstand, dass wir nur durch harte Arbeit als fähig und willens angesehen werden, führt mich dazu, diesen zu problematisieren und die Ruhe als Mittel des Widerstands zu betrachten. Bin ich etwas wert, wenn ich nicht produziere? Ist es etwas wert, wenn ich mir einen Moment der Ruhe gönne? Ich denke, dass die Frage die ich aufwerfe, universell ist und für jeden gilt, aber aus der Position einer queeren Migrantin, die sich ständig beweisen, vorankommen, arbeiten und studieren muss, habe ich gemerkt, dass es wenig Raum gibt, um mich mit mir selbst und meinen Bedürfnissen zu beschäftigen. Manchmal kommst du jedoch genau dann, wenn du faul bist, auf die besten Ideen.
Während uns im Sinne der Gleichheit, das Recht auf Freiheit genommen wird, wird uns auch das Recht auf Freizeit weggenommen. Damit problematisiert das Projekt das Recht auf Ruhe oder Unterbrechung der Arbeit als etwas das wir uns erkämpft haben. In den Fängen der Hyperproduktion und des Kapitalismus spiegelt sich die Perfektion von Geist und Körper in ständiger Arbeit, an uns selbst und an anderen. Arbeit befreit? Nicht-Arbeit und freie Zeit sind Freiheit, aber irgendwie haben wir das vergessen. Deshalb überschneidet sich diese Veranstaltung mit der Frage des antifaschistisches Erbe und das Recht auf Erholung. Heute, wo die Armut zunimmt, dürfen wir die hart erkämpften Errungenschaften Arbeiterschaft nicht vergessen. Erinnern wir uns und bewahren wir unser Recht auf Ruhe und Freizeit.
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What do we think today when we say to rest? Do we even think we have the right to be lazy? The context in which we live requires a constant existential struggle and an effort to satisfy basic needs, which takes away our right to rest. The need to be accepted in society, because only through work, we are capable and willing, leads me to the moment, to problematize that issue, and rest as a means of resistance. Am I worth anything if I don’t produce? Is it worth it if I give myself a moment to rest? I think that the question I am raising is universal and applies to everyone, but from the position of a queer migrant who constantly has to prove herself to someone, progress, work, and study, I realized that there is little space left to actually deal with myself and my needs, and the best ideas sometimes they come when we are lazy.
While the right to freedom in the sense of equality is taken away from us, the right to leisure is also taken away. Thereby the project problematizes the issue of the right to rest or interruption of work as something we have fought for. Now in the jaws of hyperproduction and capitalism, the perfection of mind and body is reflected in constant work, on ourselves and others. Work liberates? Non-working and free time is freedom, but somehow we forgot about it. That’s why this event intersects with the issue of anti-fascist heritage and the right to rest. Today while poverty is increasing, we must not forget the workers’ movement who began to fight for this right. Let us remember and keep our right to rest, to rest, and to leisure.